VAR: Abseits, Foul, Platzverweis, Elfmeter, Freistoß - wann soll der Video-Assistent eingreifen?
Der Video-Assistent, oder auch abgekürzt VAR für 'Video Assistent Referee', gehört seit einigen Jahren zum Team der Unparteiischen, die beispielsweise ein Spiel in den großen europäischen Ligen, der Champions und Europa League oder bei einer WM leiten.
Er meldet sich dabei per Funk aus dem Hintergrund und greift ein, wenn wichtige Entscheidungen aus seiner Sicht getroffen oder korrigiert werden sollten. Doch wann genau meldet sich der VAR via Headset beim Schiri? Greift er bei jeder Fehlentscheidung ein?
VAR: Warum wurde der Video-Assistent eingeführt?
Diskussionen über die Entscheidungen eines Schiedsrichters sind so alt wie der Fußball. Lange galt ein Pfiff eines Unparteiischen als unumstößlich, von einer Tatsachenentscheidung wurde gesprochen, die nicht korrigiert werden konnte. Das änderte sich mit der Einführung des Video-Assistenten, der mithilfe der Fernsehbilder aus verschiedenen Perspektiven kritische Situationen erneut betrachten und beurteilen konnte.
Der VAR ist eine zweite Meinung, ein Diskussionspartner für den Schiedsrichter, der hinweisen und korrigieren kann. Damit soll der Fußball gerechter werden, denn strittige Szenen sollen objektiver aufgelöst werden können.
Wann wurde der Video-Assistent (VAR) eingeführt?
In der Bundesliga startete der Video-Assistent in der Saison 2017/18. Das sogenannte Video Assist Center befindet sich in der DFL-Zentrale in Köln, vielfach wird vom 'Kölner Keller' gesprochen.
In der Champions League und Europa League erfolgte der Startschuss 2019. Das erste große Turnier mit dem VAR war die WM 2018.
Wann soll der Video-Assistent eingreifen?
Was aber soll der Video-Assistent genau tun und beurteilen? Diese Frage ist national wie international gleich beantwortet worden: Es gibt vier Arten von Schiedsrichter-Entscheidungen, die vom VAR korrigiert werden können:
- Tor
- Elfmeter
- Rote Karte
- Spielerverwechslung
Nur in diesen vier Fällen kann sich der Video-Assistent beim Schiedsrichter melden, beispielweise nicht bei einer gelb-roten Karte, einer Abseitsentscheidung, einem Freistoß oder einem Einwurf. Liegt allerdings im Vorlauf eines Tores eine Abseitsentscheidung vor, so wird diese vom VAR dargestellt und der Treffer deshalb nicht anerkannt.
Vorgabe für den Video-Assistenten ist es zudem, dass es sich bei der vom Schiedsrichter getroffenen Entscheidung seiner Ansicht nach um eine klare Fehlentscheidung handeln muss. Das endgültige Urteil nach der Besprechung mit dem VAR und dem eventuellen erneuten Anschauen der Szene trifft weiterhin der Referee auf dem Platz.